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Lord Of The Lost – Thornstar Albumreview VÖ 03.08.2018

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Lord Of The Lost bestücken die gut sortierten Plattenschränke mit einem neuen Ohrenschmaus. Thornstar schafft den Spagat aus kathetralisch anmutenden Rhythmen und gewaltigen Riff-Wänden, macht dabei einen Schritt abseits des gewohnten musikalischen Pfades, um dann trotzdem die Erwartungen eines jeden LOTL-Fans voll zu erfüllen. Das Konzeptalbum über den Mythos einer untergegangenen Hochkultur, erlaubt sich den Luxus einer Unberechenbarkeit, die klanglich und emotional eine ungewohnte Tiefe erzeugt – Darkrock, bei dem Atmosphäre und Komplexität aufeinanderprallen.

Trackliste:

Disk 1

  1. On This Rock I Will Build My Church
  2. Loreley
  3. Black Halo
  4. In Our Hands
  5. Morgana
  6. Haythor
  7. Naxxar
  8. Cut Me Out
  9. The Mortarian
  10. Under The Sun
  11. In Darkness, In Light
  12. Forevermore
  13. Ruins

Disk 2

  1. Abracadabra (feat. Dero Goi)
  2. Voodoo Doll
  3. The Art Of Love
  4. Lily Of The Vale
  5. Penta
  6. Free Radicals
  7. Live Pray Die Repeat

Unentdeckte Schubladen im heimischen Synapsensalat

Zum Einstieg zündet On This Rock I Will Build My Church direkt treffsicher. Rhytmisch erinnert der walzende Sound an einen Marsch, der unvermittelt in die folgenden Songs entführt. Die nächsten Stücke wirken homogener, mit wenigen zielgerichteten Highlights, die eine gewisse Raffinesse verleihen, ohne so individuell zu sein, dass sie das Gesamtkonzept zum wackeln bringen würden. Es ist emotionaler und ruhiger, mit geschickt platzierten, rasiermesserscharfen Parts, die den Hörer vom musikalisch gestalteten Klangteppich schubsen. So baut sich, je näher man dem Ende kommt, eine besondere Spannung auf, die sich endgültig in den letzten Stücken entlädt. Mit einem treibendem Beat wird Forevermore tanzbar und könnte sich live zu einem echten Brett entwickeln. Das Grande Finale kommt brachial daher – Ruins ballert abschließend energetisch alles raus, was sich die Jungs bis dato aufgehoben haben.

Klotzen statt kleckern!

Ausfälle gibt es auf der Scheibe keine zu beklagen, dafür einige Ausreißer nach oben. Die 13 Lieder der Platte bilden insgesamt ein harmonisches Gesamtwerk, bei dem mir zunächst der Anteil an tanzbaren Stücken gefehlt hat, wie man sie von La Bomba gewohnt ist. Versöhnlich hat mich aber CD 2 gestimmt, bei der auf sieben weiteren Songs nochmal ordentlichst geklotzt und wenig gekleckert wurde. Sphärische Parts bilden einen herrlichen Kontrast zur harschen Grundstruktur – ein würdiges Ergebnis, mit dem sich die Jungs um den Szenenthron bewerben.

Seit 2017 ist Niklas Kahl an den Drums, der vorher Mitglied bei Erdling war. Auch die Jungs feierten erst vor kurzem Release, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Eindrücke zur Platte gibt es hier.

Lord Of The Lost könnt ihr noch auf einigen Festivals live erleben und auf der Tour ab 04.10.2018. Tickets und alle Daten bekommt ihr hier.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Über mich: Ich, 28 Jahre alt, lebe, liebe und atme Musik - ganz egal ob Punk-, Deutschrock, Oi oder Metal. Wenn ich nicht gerade für Vollgas den Bürostuhl platt sitze, stolpert man mir regelmäßig auf diversen Konzerten und Festivals in ganz Deutschland über die Füße. Im Gegensatz dazu verdiene ich ganz seriös meine Brötchen als Grafikerin für den Printbereich.

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