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Existent – KARTENHAUS – VÖ 23.07.2021 

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Letzten Monat ließen Existent nach langer Pause endlich wieder von sich hören. Wir waren gespannt, was uns erwartet und haben einfach mal nachgefragt, wie es zu der fünf Songs starken EP nach der Pause kam und mal ganz genau hingehört. Warum es „nur” eine EP geworden ist, erklären uns Existent wie folgt: „Ein Album ist in Arbeit, aber es hat sich musikalisch auch einiges bei uns geändert seit dem Debüt 2016. Wir müssen die Leute ja auch erst einmal vorwarnen.“. 

 „Wir müssen die Leute erst einmal vorwarnen“ 

 Tracklist: 

  1. Kartenhaus 
  2. Im freien Fall 
  3. Tick Tack 
  4. Panik 
  5. Das Haus am Ende der Straße 

Eingeleitet wird die EP KARTENHAUS mit einem gleichnamigen Song. Wer denkt, dass die Gehörgänge geschont werden, irrt gewaltig. Mit kräftiger Aussage, wie es in der Welt vor sich geht und dass das schön gebaute Kartenhaus früher oder später zusammenbrechen wird. Der Song treibt den Puls nach oben und macht Lust auf mehr. „Thematisch und musikalisch fanden wir den Song einfach am wichtigsten und stärksten. Darum hat er es zum Titeltrack geschafft, da waren wir uns alle einig.“, erzählt uns Jonas, Bassist von Existent. 

„Im freien Fall” macht Schluss mit der angeblichen Grauzonenzugehörigkeit von Existent und setzt ein klares Statement gegen Rechts.  

Bei „Tick Tack” erinnern uns Existent an das, was für uns das Wichtigste im Leben sein sollte: die Zeit und wie wir sie nutzen. Wir dürfen uns beruhigt auch einmal zurücklehnen und das Leben in allen Facetten genießen. 

Klicks, Reichweite und Geld 

Song Nummer Vier und mein persönlicher Lieblingssong von KARTENHAUS, trifft mit dem Titel „Panik” genau ins Herz der Gesellschaft. Schlagzeilen werden hier angeprangert. Je schlimmer, wilder und katastrophaler, desto besser. Das gibt Klicks, Reichweite und bringt Geld. Zu wenig wird kritisch hinterfragt, fast alles wird nur so hingenommen, wie man es vorgesetzt bekommt. Ein nur allzu bekanntes Problem in der heutigen Gesellschaft. Noch besser kann dieser Song nur noch live klingen. Leider bekommen wir Existent wohl so schnell nicht auf den Bühnen dieser Welt zu sehen: „Dieses Jahr wird das wohl nichts, es ist ja alles noch mit gesundheitlichen Risiken verbunden, außerdem sind wir noch auf Drummer Suche.“ 

Der letzte Song schließt ruhig ab. Das „Haus am Ende der Straße” ist emotional und gibt der EP ihre Vollwertigkeit. Eine Überraschung nach vier Songs, die eher anprangern, aufrüttelnd und wütend wirken mit schnellen Gitarrenriffs und mindestens ebenso viel Emotion in der Stimme von Sänger Marcel. 

Avocados und Adel Tawil  

Fazit: Emotional, kraftvoll und technisch sehr gut gelungen machen uns Existent hungrig nach mehr. Dass es sich um eine EP handelt und nicht um ein Album, ist ein kleiner Wermutstropfen. Allerdings sind die Songs ausgereift und treffen den Nerv der Zeit. Wir wollen mehr!  

KARTENHAUS bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.  

Wer mehr zu der EP erfahren möchte und zudem wissen will, was Avocados und Adel Tawil damit zu tun haben, sollte sich das kommende Interview mit Existent durchlesen. 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.

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