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Das waren die WEIMAR-Festspiele 2022

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Der Samstag, den 21.05.2022, war kein Tag wie jeder andere, nein es war der Inbegriff von etwas ganz Großem. Das Line Up wurde im Laufe der Zeit bis zum Veranstaltungstermin am 21.05.22 immer wieder aufgehübscht und die ein oder andere Band durfte sich dazu gesellen. So waren es am Ende 8 Bands, die sich die Ehre gaben. Die fette Fotostrecke findet ihr übrigens am Ende des Beitrags! Na, wer erkennt sich wieder?

Alles war bis ins kleinste Detail absolut sauber koordiniert, von der Organisation am Einlass bis zur Campstage. Das Gelände war übersichtlich und gut zugänglich. Es gab ausreichend Platz und das brauchte man auch, es wurden nämlich weit über 1000 Leute erwartet. 

Top Organisation  

Mit Platzanweisern, die geduldiger nicht hätten sein konnten, waren alle schnell und zufrieden an ihren Plätzen. Camp- und Festival-Gelände waren in 2 Bereiche unterteilt, alles war bestens abgesichert und auch der Aufbau beider Bühnen war sehr gut durchdacht. Die Haupt- und die Nebenbühne waren quasi gegenüber, so dass die Gäste sich fast nur umdrehen mussten, um jedem Act zuhören zu können. Die Bühnen wurden im Wechsel bespielt, so dass immer genug Zeit für Umbau ohne unnötige Pausen gegeben war. Das Bonsystem zur Zahlung der Getränke und der Speisen war optimal, um langen Wartezeiten vorzubeugen, denn keiner musste auf Wechselgeld warten. Zudem hatten die Getränke fast Einheitspreise. Festival-Feeling auf sehr hohem Niveau. 

Die Besucher hatten Bock und das war nicht zu übersehen. Einige waren schon am Freitag angereist, an diesem Abend fand die Record-Release-Party statt. Auch wenn alle gespannt auf Weimar warteten, waren die Bands die vorher spielten, in keiner Weise „Leer-Spieler“, die Menge feierte einfach die Musik und die neu gewonnene Freiheit, endlich wieder Menschen zu treffen, deren Gesichter zu sehen und sich auch umarmen zu können. Diese alte gefühlte Nähe von Menschen, die eigentlich alle das gleiche Ziel haben, den Spaß und die Freude am Feiern, zusammen tanzen und singen. 

Los geht’s 

Angefangen haben auf der MIWO-Stage die Jungs von „Drill Star Autopsy“. Respekt an diesen rockigen Auftakt an diesem grandiosen Abend. Folgte nun nach den Openern der erste Act auf der Hauptbühne „Der Sonne zu nah“. Also wirklich Leute, was hat diese Frau allein unter Männern auf der Bühne für eine Ausstrahlung. Sie singt mit ihrer mega Stimme einfach unsere Sorgen weg. Es war ein Fest ihr zuzuschauen, wie sie die Menge begeistert. Wie bereits erwähnt, fanden die Acts im Wechsel auf je einer Bühne statt. „Falling Meat“ bereiteten dann also die Menge auf „Todsünde“ vor, die wie erwartet die große Bühne und die Massen voll vereinnahmten. Mit Todsünde wurde es nun richtig laut und man merkte das es einem jeden gefehlt hat, dieses unbeschwerte feiern. Mit dem VIVA-Cover „Kein Entkommen“ aus deren letztem Album gab es für alle nochmal Grund richtig mitzusingen. Der Übergang zur nächsten Band war also irgendwie passend und nahezu nahtlos. 

Hier kommt die Maus 

20.45 Uhr betraten dann die Jungs von 33RPM die MIWO Stage. Mit „Hier kommt die Maus“, als Intro im Gepäck kamen sie auf die Bühne. Und ja was soll ich sagen? Sänger Danny schaffte es im Bruchteil der ersten Sekunde die Leute vor der Main Stage abzuholen. Coversongs wie „Meine Sache“ von den Broilers oder „Das Stadion brennt“ von Unantastbar waren natürlich zugeschnitten, auf die Menschen die feiern wollen. Kurz innehaltend und zu Tränen rührend, war das Duett mit der einzigartigen Rienne. 3 eigene Songs der Band, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden, rundeten alles harmonisch ab. 

Der „alte Haudegen“ 

Nachdem 33RPM mit ihrer Performance den Menschen gut eingeheizt hatten, sollte sich kein geringerer als der „alte Haudegen“ persönlich, nämlich Hagen Stoll seine Musik auf der Main Stage zum Besten geben. Nicht wie im Stil der inzwischen aufgelösten Band Haudegen, klangen seine Songs eher ruhig. Irgendwie wirkte Hagen auf der Bühne sehr gelassen, ein bisschen wie ein Fels in der Brandung. Ungewohnt, wenn man „Haudegen“ kennt, aber wirklich angenehm zuzuhören. Irgendwie mal was ganz anderes und alles in allem sehr stimmig. 

Anti Arschkriecher 

Bevor Schlussakkord tatsächlich den Schlussakkord vorm Highlight des Abends einläuten sollten, war die kleine Stage nochmal gefragt. Schlussakkord ließen sich auf der Welle mittragen, bei Songs wie „Anti Arschkriecher“, „Spieler oder Bauer“ und „Flammen in den Augen“ verwandelten sie die Bühne in ein kleines Feuerwerk. Sie hatten ja schließlich eine Aufgabe, bereitet die Leute darauf vor, was da noch kommt. Das ist ihnen ohnegleichen gelungen. Mit ihrem eigenen Schlussakkord kam plötzlich so eine unwahrscheinlich magische Energie auf. Der Headliner des Abends wurde erwartet, sie sollten endlich auf der Bühne erscheinen.  

Nachmittags bekam man die 4 Spasten mit Masken bereits zur Autogramm-Stunde zu sehen. Mit einer unglaublich ruhigen Art und Ausstrahlung gaben sie geduldig jedem ein Autogramm und machten Fotos mit ihren Fans. Aufgrund der ausnahmslos guten Organisation der Veranstalter kam es trotz des großen Andrangs nicht zu extremen Drängeleien, das fühlte sich einfach gut an. 

Hier wird Geschichte geschrieben, Gedichte performt und Legenden geboren 

22.40 Uhr war die Minute/Stunde des Tages. Alle waren wie gebannt vor der Bühne, kein Blick wich mehr von ihr ab. Jeder einzelne von uns war mit jeder Faser seines Körpers gespannt auf das, was da gleich zu erwarten war. Die Massen riefen im Chor nach der Band, die hier wohl schon jeder liebte. Gesänge wie „Oh wie ist das schön, das hat man lange nicht gesehen“ und „Wir wollen WEIMAR sehen“, sollten uns die Wartezeit verkürzen. Die Bühne war natürlich ganz im Stil des Geheimnisses um die Band selbst, in einen Vorhang gehüllt, der nur langsam fallen sollte. 

Die Luft um uns herum war angeheizt, die Spannung stieg, während mit leisen Klängen der Vorhang langsam sank. Irgendwie mystisch und kaum auszuhalten. 

Als der Vorhang gefallen, die Bühne leicht beleuchtet war und die ersten Gestalten erkennbar wurden, gabs kein Halten mehr. Mit „Erwartet uns“ eröffneten sie das Spektakel, es hätte nämlich passender nicht sein können – und ja wir haben euch sehnsüchtig erwartet! Mit „Bester Feind“ gabs kein Halten mehr, das kann man doch wirklich nur noch Mitgrölen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es gerade irgendetwas gibt, was die Jungs und uns noch bremsen könnte. 

Kein Bock auf Balladen 

Irgendwann am Abend wurde uns vom Sänger angekündigt, dass nun eine Ballade folgen würde, er da aber keinen Bock darauf hätte. So ging er von der Bühne, zum Entsetzen aller. Doch dann kam etwas, womit in diesem Moment keiner gerechnet hat. Er kam nicht einfach hinter dem Schlagzeuger wieder raus und haute uns einen Song um die Ohren, nein. Das was wir zu hören bekamen, war alles andere, als das, was ich mir unter einem vermeintlich langsamen Song vorstellen konnte. Was sagt man dazu, es war großartig und mitreißend. Besser kann man es nicht ausdrücken. 

WEIMAR spielten jeden bereits veröffentlichten Song und sie überraschten uns sogar mit einem Song vom neuen Album. Danke für diesen tollen Teaser zu dem, was wir noch erwarten dürfen. Als Zugabe folgte der wohl schönste Song, meines Erachtens, nämlich die aktuelle Single-Auskopplung „Ich glaube“. Und wisst ihr was ich glaube, ich glaube zu wissen, dass ich diesen Abend nie vergessen werde, und mit Gänsehaut an jede dieser Sekunden zurückdenken möchte. 

Diese grandiose Bühnenpräsenz brennt sich wohl auf jede Netzhaut und in jede Erinnerung. Wie auch der Sänger zu sagen pflegte: “Ich danke euch, und das tu ich von ganzem Herzen.” 

Ich glaube fest daran, dass auch schöne Augen mal weinen 

Da uns „Weimar“ über viele Wochen des Wartens schon mit Auskopplungen versorgt hatten und die Alben pünktlich zum Release verschickt waren, konnte ein jeder die Texte. Was war das für ein Wahnsinn, was war das bitte für ein Auftritt? Ich habe einiges erwartet, aber es hat all meine Vorstellungen um Längen übertroffen. Diese Bühnenshow und diese unglaubliche Präsenz füllte alles aus. Wie in einer Hypnose getragen, fühlte ich mich beflügelt und war einfach nur im Wahnsinn gefangen. Ihr wollt das ganze noch einmal in unbewegten Bildern Revue passieren lassen? Dann ab zur Fotostrecke!

Weimar Festspiele 2022 – Fotostrecke

 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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