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Ostrock forever – Die Bücher über die Legenden des Ostrocks

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Als die Mauer noch stand, war an meine Person noch gar nicht zu denken, doch Musik gab es damals schon. So prägten mich trotz allem die großen Ostrockgrößen. Ich wuchs zwischen den Böhsen Onkelz und Puhdys auf. Jede Dorfparty war zudem geprägt von Keimzeit und Karat. Doch wie erging es den Bands zwischen der sozialistischen Diktatur und dem Umbruch 1990 bis heute?

Die Ostrock-Bücher

Das vermutlich allerletzte Ostrock Buch und das jetzt wirklich allerletzte Ostrock Buch erzählen die Geschichten von insgesamt 31 Musikern mit Wurzeln in der DDR. Sie standen Christian Hentschel Rede und Antwort und erzählten von ihren Anfängen, ersten Erfolgen, sowie der Zeit vor und nach der Wende. Was ist ihr Erfolgsrezept? Kann man auf neue Alben hoffen? Wo sehen sie sich heute? Oder wusstet ihr, dass First Arsch die erste Band Till Lindemanns war?

Zitate

Foto: City

Zitat Fritz Puppel (City): „Und was auch seltsam ist an Streamingportalen, dass die Leute nur einzelne Songs picken. Es geht gar nicht mehr um ein Album. Ein Album steht doch auch für eine Seelenbreite und es hat eine Dramaturgie.“

Tatsächlich kann ich ihm nur recht geben. Kaum noch einer sieht die komplette Symbiose von einem Album.

Foto: Karussell

Zitat Wolf-Rüdiger Raschke (Karussell): „Es waren sehr intensive, schöne, turbulente, interessante Jahre, geprägt durch musikalische und textliche Kreativität, in der bis jetzt über 150 Songs entstanden. Das sind so viele Geschichten und Erlebnisse, die könnten für drei Menschenleben reichen. 45 Jahre Musikgeschichte in zwei gegensätzlichen Gesellschaftssystemen, mit allen Höhen und Tiefen.“

Musik beschreibt nicht einmal eben nur mal kurz das Leben. Die Melodien des Lebens können ganze Berge versetzen und machen einen selbst unglaublich jung und doch Milliarden Jahre alt.

Der Autor

Christian Hentschel, Jahrgang 1967, wuchs mit der Rock- und Popmusik des Ostens auf. Schon im Alter von zehn Jahren besuchte er Konzerte. Er arbeitet seit fast 30 Jahren als Musik-Redakteur für Zeitschriften wie das Magazin und Schall und schrieb zahlreiche Musiksachbücher.

Fazit

Wenn die Nachwende Ostrocker Goitzsche Front „Der Osten rockt“ singt, ist dies schon ein wahrer Ohrenschmaus. Wenn man jedoch an das Cover von Dieter Maschine Birr (Puhdys) denkt, bekommt es einen unglaublich sentimentalen Touch. Die beiden Bücher von Christian Hentschel sind für Jung und Alt gemacht. Sie erzählen Geschichten, von denen die meisten unserer Lieblingsbands noch träumen. Auch wenn der ein oder andere Weg bereits beendet ist, so ist es doch ein Teil der Musikgeschichte, welche man immer wieder neu erzählen kann. Selbst ich, als Nachwende Kind, bin stolz auf das, was die DDR so musikalisch in ihrem Schoß liegen hatte. Für Geschichtsliebhaber und Herzensmusiker sind die beiden Bücher ein Muss im Bücherregal.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Über mich: 24 Jahre jung und Herzblut-Ossi, auch als Nachwende-Kind. 2009 durch Frei.Wild endgültig mit dem Deutschrockfieber infiziert. So sieht man mich heute regelmäßig auf Konzerten oder Festivals, zumeist bei kleineren Bands (Kneipenbands, wie ich sie liebevoll nenne) in der ersten Reihe. Mein persönliches Lebensmotto „Der Osten rockt, denn ich leb nur einmal“.

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